Marokko: Essaouira – Stadt der Winde, Perle Nordafrikas

Gestern mit dem Mietwagen nach Essaouira zur Erholung vom betriebsamen Marrakesch. Die 185 km verliefen ohne Zwischenfälle. Auch die Polizei, vor der wir verschiedentlich gewarnt wurden, ließ uns in Ruhe. So mussten wir bisher auch nicht den Tipps eine Pärchens folgend vorgeben, Bayern-München-Fans zu sein, was das in seiner Höhe erfundene Strafgeld auf mindestens die Hälfte reduzieren würde, unabhängig davon, dass es sich empfiehlt streng nach Vorschrift zu fahren. Die Landschaft war wenig abwechslungsreich: viele steinige Ebenen und einige Plantagen mit Oliven- und Arganbäumen, deren Öl hier ein Verkaufsschlager ist.

Essaouira ist eine wahre Perle. Im Vergleich zu Marrakesch eine Oase der Ruhe mit einer nahezu perfekten Mixtur aus orientalischem Flair und bunter Surferatmosphäre. Umgeben von einer alten Stadtmauer aus den Tagen, als die Stadt noch ihren portugiesischen Namen Mogador trug, versteckt sich ein historischer Stadtkern an dessen Seiten sich lange, windige und von Kite-Surfern bevölkerte Sandstrände anschließen. Der alte Festungskopf stellte dabei die Filmkulisse der dritten Staffel von „Games of Thrones“.. wie uns versichert wurde.

Nach unserer Ankunft nutzten wir die letzten Sonnenstrahlen für eine erste Erkundung, denn der Wetterbericht verheißt nichts Gutes. Unsere Unterkunft „Riad Inna“ liegt genau im Zentrum der Medina, so dass alles in maximal 10 Minuten zu Fuß erreichbar ist. Da Mopeds im Stadtkern verboten sind, fällt das Sich-Treiben-lassen wesentlich entspannter aus. Für das Abendessen folgten wir dem Tipp von Ayu, der am Empfang arbeitet, und wurden nicht enttäuscht. Das kleine Resaurant „Chabby Chic“ war nicht nur außerordentlich geschmackvoll eingerichtet, sondern überzeugte auch mit dem besten marokkanischen Essen seit unserer Ankunft.

Heute regnet es nun leider immer wieder, so dass wir über kurze Stippvisiten am Strand und der jüdischen Synagoge wohl nicht hinauskommen werden. Dennoch weht durchs Fenster eine Brise Urlaub: zu hören sind Händler, das Geschrei der zahlreichen Möwen und wie sollte es anders sein, auch häufiger vertraute Sprachfetzen.