Mount Batur: Tanz auf dem Vulkan

Um 1:30 Uhr wurde ich abgeholt und mir blühte die anstrengende Besteigung des 1.717m hohen, aktiven Vulkans Mount Batur. Belohnt wurde mein klatschnasses T-Shirt mit einem malerischen Sonnenaufgang und einem atemberaubenden Blick über Bali und die benachbarten Berge. Den Krater eines aktiven Vulkans auf dessen Rand zu umwandern, ist ein absolut einmaliges Erlebnis und stand weit oben auf der Das-will-ich-unbedingt-erleben-Liste. Check. Für die gesamte Familie wäre das allerdings zu anstrengend gewesen, so dass es gut war, die Berichte vorher gelesen zu haben und eine einfachere Möglichkeit abzuwarten.

Auf eigenen Wunsch bekommt Felipe seit zwei Wochen jeweils sonntags 10.000 indonesische Rupiah Taschengeld, das sind umgerechnet 0,65 Euro, wovon er das meiste in Erdbeermilch investiert (ca. 3.500 pro Tetrapäckchen). Er schlägt sich wirklich gut in diesen hohen Zahlenbereichen, zählt ab und an seine Reichtümer und fordert mit einer sehr deutlichen Handbewegung auch schon mal Wechselgeld ein, sollte das der Kassierer versehentlich unterschlagen wollen.

Morgen gegen 6 Uhr nehmen wir Abschied von Bali und melden uns aus Perth in Australien wieder, natürlich mit gewechseltem Taschengeld.

Relaxen und tauchen auf Lembongan

Die erste Untersuchung beim Doc brachte keine schlechten Neuigkeiten und das Hämatom war nach einem kleinen Stich schnell ein gutes Stück kleiner. Laut Auskunft ist das nichts Ungewöhnliches und ich durfte endlich wieder ins Wasser. In einer Woche sollte ich wiederkommen, also nichts wie los…

Die Überfahrt nach Nusa Lembongan ging flott und endet in einem Indonesien, das auf der Hauptinsel seit geschätzten 15 Jahren Vergangenheit und damit deutlich beschaulicher ist. Die Unterkunft in „Bungalow No 7“ kostete mit 21 Euro inklusive Frühstück, Pool und direkter Lage am Meer einschließlich Blick auf Balis höchstem Vulkan nicht nur halb so viel, wie unsere letzte Bleibe in Sanur, sondern war damit auch doppelt so schön. Eine guter Kombination. Da Surfen wegen des Armes gestrichen war, konnte ich der Tauchschule direkt nebenan nicht widerstehen und buchte einen Aufbaukurs einschließlich 5 fantastischer Tauchgänge mit Sichtweiten von bis zu 40 Metern, was selbst fūr hiesige Gefilde nicht selbstverständlich ist. Bei 25 bis 28 Grad Wassertemperatur lässt sich das nur als phänomenal umschreiben und nach zwei Tagen hatte ich mein Zusatzzertifikat in der Tasche. Die erstaunlichste Begegnung dieser Tage war zweifelsfrei eine Chinesin, die sich nach Tauchmöglichkeiten erkundigte und auf Nachfrage angab, nicht schwimmen zu können. Auf die Frage einer Tauchlehrerin, ob sie denn unter Wasser laufen wolle, schienen auch in ihr erste Zweifel zu keimen, dass das eine wahnsinnig gute Idee sei.

Da auf Lembongan der Takt langsamer läuft, erkundeten wir die Insel via Motorroller. Keine Polizei, keine Helmpflicht, keine Altersbeschränkungen: die jüngsten Fahrer waren sicher nicht älter als 10 Jahre.

Rollerausflüge zeigen die unverblümte Wahrheit: auch hier ist man vom Luxus sich mit Umweltfragen beschäftigen zu können oder zu wollen noch zwei, drei Lichtjahre entfernt, so dass westlich-romantische Vorstellungen eines schmucken, einfachen, grünen Dorflebens im Paradies schnell vermüllter Ärmlichkeit weichen müssen, selbst wenn jeder ein facebookfåhiges Handy zu besitzen scheint. Man tut vermutlich gut daran, darüber nicht zu richten, sondern es wertfrei als Puzzleteil ins Erlebte einzufügen.

Eine große Rolle spielt auf der Insel das Sammeln, Trocknen und Verkaufen von Seegras, das z. B. in der pharmazeutischen Industrie eingesetzt wird. Man sieht es überall ausgebreitet in der Sonne liegen.

Alles andere als beschaulich lässt sich unsere Rückfahrt beschreiben. Hohe Wellen warfen unser kleines Boot hin und her und ließen uns unsanfte Sprünhe vollführen. So viel Freude Felipe daran hatte, so sehr haben einige dem Frühstück gut zugeredet, dass das sicher bald vorbei sei und es keinen Grund gäbe, selbst nachzusehen. Auch uns war ein wenig schummrig zumute.

Wir fanden Lembongan Klasse und hätten rückblickend schon viel früher die Hauptinsel verlassen sollen.

Zurück in Sanur zur Nachuntersuchung wurde ich gestern ein weiteres Mal „zur Ader gelassen“ und der Druckverband erneuert. Zwar habe ich keine Schmerzen, aber mir wurde geraten meine Surfpläne auf spätere Ziele zu verschieben.

PS: Wer hier mal vorbeikommt, sollte sich das Essen in Maria’s ganz am Ende der Dorfstraße nicht entgehen lassen. Auch hier wieder die tolle Kombination: halber Preis, doppelt so lecker, Wahnsinnsblick, kein stõrender Schnick-Schnack, wie Tischdecken. 😉

Stillstand in Sanur

Um in wenig Geld zu sparen und etwas ortszentraler zu wohnen, sind wir aus dem Sanur Plaza in die Aman Sari Villa umgezogen, was mit 36 Euro pro Nacht inkl. Frühstück immerhin ca. 17 Euro günstiger ist und ebenfalls Pool, sowie Frühstück zu bieten hat. Sanurs Strand ist recht schön, wenn auch für meinen Geschmack zu touristisch. Besonders die traditionellen Boote geben farbenfrohe Fotomotive her.

Hoffentlich können wir übermorgen nach dem Check im Hospital endlich weiterziehen.

Blöd: Bali ohne Baden

Leider haben die Antibiotika nicht gewirkt und der Ellbogen blieb geschwollen. Um vor unserer Weiterreise nach Australien möglichst viel Luft zu haben, bin ich am 02.01. ins „Bali Royal Hospital“ zur Untersuchung gefahren, mit dem Plan, dass ein kleiner Pieks zum Ablassen der Flüssigkeit genügen und abschließend ein Pflaster dem Spuk ein Ende bereiten könne.

Die Diagnose war schnell gestellt, das Röntgenbild wies einen gesunden Knochen aus und so konnte es losgehen. 30 Minuten sollte es dauern und ich stimmte zu. Erst bei Übergabe eines Krankenhaushemdchens und dem Setzen einer Infusionskanüle wurde mir klar, dass das eine Nummer größer werden sollte und die 30 Minuten die Nettoangabe der Operation waren, die auf 16 Uhr festgesetzt wurde. Als sich der Anästhesist vorstellte und lächelnd die Vollnarkose erläuterte, wäre ich sehr gern wieder gegangen und ich gebe zu, dass ich mich spätestens im grellen Licht des OP-Warteraums im 4. Stock recht ärmlich fühlte.

„We start now…“ war das Letzte, was ich hörte, bevor sich der Raum einmal um 180 Grad drehte und es bis 18:30 Uhr dunkel wurde. Ich erwachte erleichtert. Alles war noch dran. Zehn Minuten später hatte ich wieder meine Klamotten an, holte noch Antibiotika aus der Apotheke, unterschrieb zum X-ten Mal irgendeinen Zettel und die Rechnung über 12,5 Millionen Rupiah (760 Euro) und fuhr ausgehungert mit dem Taxi zurück ins Hotel.

Schmerzen hatte und habe ich zum Glück so gut wie keine und ich fühlte mich insgesamt gut aufgehoben. Morgen geht es zur Kontrolle und hoffe, dass noch einige Tage Surfbrett drin sind, denn bei feuchten 30 Grad gibt es nicht wahnsinnig viele alternative Freizeitaktivitäten, für die man sich begeistern kann. Also plane ich derweil (wieder einmal) ein wenig die nächsten Wochen und Monate.

Wir haben es geschafft. Gesundes Neues!

Soeben haben wir erfolgreich das neue Jahr begrüßt. In einer Strandbar bei rauschenden Wellen, Reggaemusik und gutem Essen. Es schüttete wie aus Kannen und leider ich war in unserer Familie der Einzige, der das sehr romantisch fand und gern geblieben wäre. 🙁 So traten wir 23 Uhr den Rückzug an und schauten uns kurz nach 12 das Feuerwerk aus dem obersten Stockwerk an.

Zum Glück sind wir dem Hoteldinner entkommen. Sektkelchhaltende Pappstatuen warteten bei gediegener Musik darauf, dass auch der letzte Tag des Jahres möglichst ereignisarm und überraschungsfrei verrinnt. Zumindest gibt dann Bali einen netten Facebookeintrag mit vielen „Gefällt mir“-Kommentaren oder ein Raunen beim nächsten Kaffeeklatsch her, während ein wahrlich grandioser Abend herbeihalluziniert wird. Immerhin etwas.

Na dann „Prosit“. Allen zu Hause nochmals gutes Gelingen.

„Happy new year“ aus unserer Luxusabsteige

Unsere neue Unterkunft ist das Sanur Paradise Plaza Hotel, eine schicke Hotelanlage mit riesigem Pool und Shuttle-Service zum hoteleigenen, sauberen Strand. Eigentlich nicht unser Stil? Richtig. Eine Überbuchung der eigentlich erwählten Unterkunft hat uns hier her verschlagen und die vielen Touristen, besonders Australier, ließen keine große Wahl. Also gönnen wir uns für 50 Euro die Nacht inkl. riiiiesigem Frühstücksbuffet, aber leider ohne Mettenschicht, ein wenig Luxus zum Jahreswechsel. Ab 6. Januar wird dann wieder härter gespart.

Felipe ist es ganz recht und der Schnupfen ist schon ganz gut abgeklungen, so dass er die Wasserrutsche des Hotels ausgiebig genießen konnte. Für heute Abend haben wir keine konkreten Pläne, da uns das preisintensive und überkandidelte „Internationale Gala Buffet“ viel zu spießig erschien, abgesehen davon, dass wir das Budget nicht ganz aus den Augen verlieren wollten.

Voraussichtlich gehen wir ein Stück Richtung Strand und schauen, ob wir eine bodenständigere, entspanntere Alternative finden oder schauen mit einem Drink ein wenig aufs Meer.

Wir wünschen allen daheim und in der Ferne ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2014 und guten Rutsch.

Hohe Erwartungen …

…enden eben oft in kleinen Enttäuschungen und das passt damit irgendwie auch zu Weihnachten. Erstes Ziel unseres Bali-Aufenthalts war Canggu. Die Unterkunft in der Kubu Diumas Villa Bali war ansehnlich: Ein eigener Bungalow (von insgesamt nur 5) mit kleiner Terrasse direkt am Pool, leider aber etwas abgelegen.

Der schwarze Lavastrand hingegen war der vermüllteste, den wir bisher gesehen haben. Ein neuerlicher Besuch im nunmehr 4. Samsung-Service-Center am Weihnachtsnachmittag blieb ebenfalls erfolglos. Wie peinlich für so einen Weltkonzern.

Nun ja, also haben wir die Handbremse angezogen und die Tage am Pool und eine Nacht mit einer umfangreichen und langwierigen Mausvertreibung (Anke besteht auf Ratte) aus unserem Zimmer verbracht. Die Geckos sind da friedlicher: ein Händeklatschen lässt die teils abgefahrenen Geräusche verstummen.

Ein Tagesausflug via Leihmoped zum berühmten Tempel von Tanah Lot schafft es ebenfalls nicht auf die Muss-Man-Gesehen-Haben-Shortlist: hat man das schlimmste Verkehrschaos Südostasiens tatsächlich heil hinter sich gebracht, wartet ein kleiner halb zugewachsener Tempel auf einer Felsklippe, die selbst nicht zugänglich ist, darauf, von tausenden Touristen fotografiert zu werden, die das aus purer Verzweiflung auch gern machen.

Wobei… bei den Asiaten ist der Hintergrund ja ziemlich egal, Hauptsache jedes einzelne Mitglied der Reisegruppe darf sich für ein Privatfoto davorstellen.

Anschließend fuhren wir für zwei Tage nach Ubud. Da das erste Zimmer in Adi Cottages nach Schimmel roch, sind wir für die zweite Nacht ins Ubud Terrace gezogen. Beides mausfrei. Der Monkey Forrest, ein Park mit einer Bande halbwilder Makaken, war durchaus einen Besuch und das kleine Eintrittsgeld wert.

Leider verschlechterte sich aber die seit Tagen zu fühlende Schwellung meines Ellbogens, so dass ich mir beim Arzt Breitbandantibiotika abholen musste. Langsam wird es besser und ich hoffe, dass aus dem geplanten Surfkurs noch etwas wird und auf eine „Entwässerung“ via Schnitt verzichtet werden kann. Auch Felipe hat einen harmlosen Schnupfen. Fünf Stunden im Pool, auch wenn er warm ist, scheinen doch jenseits der Das-kann-nicht-schaden-Grenze zu liegen.

Fazit: kaum versendet man Nachricht vom allgemeinen Wohlbefinden, geht der Ärger los. Aber keine Sorge! Allles im grünen Bereich.

Frohe Weihnachten aus Bali

Wir wünschen allen Freunden, Verwandten, Bekannten frohe Weihnachten und schöne Festtage. Gern hätten wir unsere Männchen geweckt, an kalten Abenden gelichtelt, wåren beim Plätzchenbacken, bei den Weihnachsessen, zur Christmette, zum Glühweintrinken auf dem Weihnachtsmarkt, beim leckeren Weihnachtsbraten zu Hause, zur Kartoffelkuchenverkostung, zur Mettenschicht in der Hutzenstub und.. und.. und dabeigewesen. Wir werden das nächstes Jahr besonders zu schätzen wissen und schaffen es dann hoffentlich wieder in alle Einladungs-hier-ist-was-los-Mailverteiler…

… und damit wir nicht sentimental werden, halten wir diesen Gruß kurz aber herzlich.

Erfolgreich in Bali angekommen winken Anke, Rene und Travelbug Felipe.