Viva Mexiko!

Mexiko bzw. die Halbinsel Yucatan stand schon lange auf unserer Wunschliste und dieses Jahr sollte es so weit sein: Maya, Meer, Karibik!

Ankommen auf der Isla Mujeres

Direkt vom Flughafen mit Happy Shuttle in 25 Min zum Fähranleger nach Puerto Juarez. Die Fähre fährt häufig und bis spät in die Nacht, daher geht der Transfer schnell und problemlos. Wir sind froh, uns schnell für ein lokales Taxi entschieden zu haben, denn die Straßen sind überflutet. Wir lasen davon, dass dies häufiger vorkomme und vom vielen Regen der letzten Tage. Und doch sind wir erst etwas enttäuscht. Wie soll man hier zu Fuß irgendwo hinkommen?

Wir lassen uns von Locals einen Weg ins Zentrum zeigen – er nutzt jede noch so kleine Erhebung um einigermaßen Trocken anzukommen. HIer liegen drei Ziegelsteine im Wasser, dort am Zaun entlanghangeln.. es ist ein Abenteuer und wird zur Gewohnheit.

Letztlich geht es aber und wir verleben gute Tage für ein langsames Ankommen: Die modernen Cafes, wie Moagua, Zonnebloem u. a. sind auf anspruchsvolle und gesundheitsbewusste Touristen eingestellt und servieren ansprechend geschäumten Cappuccino, fruchtig wuchtige Bowls oder leckere Avocado-Toasts. Günstig ist das nicht: zwischen 50 und 80 Euro zahlen wir zu dritt inkl. der üblichen 20% Trinkgeld, denn hier ist der Touristenhotspot für viele Amerikaner und die sind Freigiebigkeit gewohnt. Es dauert etwas, aber auch wir gewinnen irgendwann Spaß am Geben.

Ruinen und Cenoten in Tulum

Auf in den Süden! Wir fahren nach Tulum und nächtigen im schicken Apartamento LX con Vista a la Jungla. Die Ruinen direkt am Meer beeindrucken und auch die Cenoten bringen unvergessliche Erlebnisse. Die Stadt selbst hingegen ist eine Kleinstadt, die sich ganz und gar den zahlreichen Touristen verschrieben hat. Das schlägt sich auch in den Preisen nieder: Ein neuer Rekord für den Preis einer Kugel Eis wird aufgestellt: Geschlagene 5 US$ werden nach meiner unvorsichtigen Bestellung aufgerufen.

Bacalar – leider nicht türkis

Weiter geht es nach Bacalar in eher schmucklose Hotel Xa´an Bacalar. Die heftigen Regenfälle haben dem vermeintlichen türkisfarbenen Wasser, dessen Bilder uns herlockten, ordentlich zugesetzt. Es ist trotzdem schön im Wasser zu floaten.

Katastrophenübung mit Hurrican Berryl an der Ruta Puc

Gerade noch rechtzeitig wenden wir uns Richtung Norden und buchen im schönen Hotel Sacalum eine großzügige Ferienwohnung. Unheil kündigt sich über dem Meer an: Hurrican Berryl produziert furchteinflösende Satellitenbilder und beherrscht die News. Seltsam geschäftiges Treiben entsteht: Fenster werden vernagelt, Tankstellen festgebunden und Bankautomaten abgeschaltet, nachdem sich die Menschen mit etwas Bargeld eingedeckt haben. Vorräte von Wasser, Nudeln und Zwiebackbrot werden aus den Supermärkten geschafft und eine geschäftige Stille macht sich breit, je näher sich das Beast über dem Meer nähert. Wir tun es den Einheimischen gleich und stellen unsere Pläne um. Das Quartiert wird verlängert und wir harren der Dinge. Letztlich geht alles ziemlich glimpflich aus. Berryl ging kurz vor der Küste Yucatans ein wenig die Luft aus, so dass schlimmste Befürchtungen nicht eintraten. In den kommenden Tagen werden wir zwar einige umgestürzte Bäume sehen und später in Valladoid zeigt uns der nette Kollege an der Rezeption durchaus beeindruckende Aufnahmen, aber der große Gau bleibt glücklicherweise aus.

Nachdem der Schrecken verdaut ist, schauen wir uns einige Mayatempel der Gegend an. Gerade die kleineren Tempel teilen wir oft nur mit weniger als einer Handvoll anderen Gästen. Wir hüpfen durch die Ruinen und schwanken zwischen albernen Späßchen und tiefer Ergriffenheit ob der Gewaltigkeit dieser Bauwerke aus einer anderen Zeit.

Valladolid und Chichen-itza

Weiter nach Valladolid, deeeem Ausgangspunkt für das „Must-See“ No 1: Chichen Itza
Die Zeit drängt, denn durch unplanmäßigen Verlängerungen sind wir in Eile. Wir beschließen, die berühmteste Kuturstätte direkt auf der Anreise anzufahren und werden enttäuscht: Geschlossen, wegen Beseitigung einiger Sturmschäden.

Wir bangen, übernachten im Spanglish Hostel, dass noch schäbiger, als auf den Bildern ist. Hinzu kommt ein Konzert, dass uns bis 3 Uhr nachts wach hält und dessen Musik zum Einfach-selbst-Hingehen nicht gerade einlädt.

Am nächsten Morgen ist aber das Glück zurück: Chichen Itza ist geöffnet und wir machen uns auf den Weg. Pünktlich 8 Uhr stellen wir uns auf den öffentlichen Parkplatz direkt vor dem Haupteingang und ignorieren dabei die zahlreichen Fahnenwedler der privaten Parkplätze am Wegesrand, die ihr Bestes geben, energisch und möglichst autoritär zu wirken um die ankommenden Touristen auf ihre eigenen Flächen zu lotsen.

Wenig überraschend ist es sehr touristisch. Sehr touristisch beschreibt aber nicht ansatzweise, die nicht enden wollenden Händler und Souvenirstände, die letztlich doch alle die gleichen Dinge verkaufen (die wir übrigens zu einem Großteil bei Wallmart wiedersehen werden). Besonder scheint der Sound einer Karmikpfeife zu wirken, die das Fauchen eines Jaguars vermeintlich perfekt nachahmt. Also wird um die Wette gefaucht, solange, bis es mich richtig nervt. Wenn man 2 Stunden Ruinen anschaut und quasi unentwegt angefaucht wird, dann… mach das was mit Einem. Die Ruinen selbst sind wirklich beeindruckend und die Weitläufigkeit der Anlage war uns vorher gar nicht klar.

Wir finden also trotzdem, dass der Besuch sich lohnt – trotz des hohen Eintrittsgeldes und des parallel erhobenen Steuerbelegs, die getrennt zu erwerben und auch getrennt vorzuzeigen sind. Man sollte einfach darauf vorbereitet sein, wie viel Alarm dort ist und vorher mglw. ein bisschen das Wegatmen üben.

La Isla Bonita – Holbox

Mit dem Auto bis zur Fähre und dann weiter zu Fuß! Wir sind zurück an der karibischen Küste und bereit für Cocktails, Chillen und Inselfeeling. Was für eine Vielfalt doch allein die Yucatan-Halbinsel bietet! Wir genießen die Tage und entspannen zwischen spätem Frühstück, einem Schnorcheltripp und der Leihe eines Golfcarts für die obligatorische Inselumrundung.

Playa del Carmen – Über unseren Erwartungen

Vom wahrscheinlich der berühmtesten Küstenort haben wir nicht viel erwartet, ziehen aber nachträglich auch hier ein positives Resümee. Unser Hotel Singular Dream Bach Residences verwöhnt uns mit einem Dachpool, einem guten Zimmer mit Frühstück und nicht zuletzt mit einer guten Lage und einigen sehr schönen Restaurants in der näheren Umgebung.

Insbesondere das La Cueva del Changos können wir empfehlen und auch der Preisaufschlag ist nicht astronomisch zu dem, was uns in Tulum, Valladolid oder den beiden Islas begegnet ist.