Santa Claus lebt im Skigebiet

Helsinki

Nach viel ungewollter Umbucherei steht nun Helsinki auf dem Plan. Sie erscheint uns ziemlich klein und ein Shopping Mekka. Finnlands Hauptstadt hat eigentlich keine kulturellen Highlights: Dom und Kathedrale wirken vergleichsweise schmucklos nüchtern und viel mehr finden wir nicht.

Das eigentliche Highlight sind der Hafen und die dortige „Kauppatori“, vmtl. eine ehemalige Markthalle in der heute Gastronomen die lokalen Spezialitäten präsentieren – sehr ansprechend und ja, oftmals auch recht teuer.

Dennoch: Was am Hafen und der Kauppatori auf den Teller kommt, ist oft sensationell. Frisch zubereitet kostet ein Teller mit frischem Fisch und Beilage zwischen 10 und 20 Euro.

Tipp: Wer kurz vor Markschließung kommt, erhält einen guten Rabatt. Die Stände starten dann den Abschlussverkauf mit Abschlägen von knappen 50%. Dann wird so ein Teller unter Berücksichtigung von Frische und Qualität sogar zum Schnäppchen.

In der Stadt liegt alles weniger als 15 Minuten Fußweg auseinander, was zu weit ist, um alle Wege zu laufen, aber zu kurz um den ÖPNV zu bemühen. So laufen wir uns schnell pflastermüde und kaufen am nächsten Tag Tickets.

Wir gehen ausführlich Shoppen und jeder findet noch etwas, das für unser anstehendes Abenteuer in Lapplands „Wildnis“ nützlich erscheint.

Kittilä – Lappland

Wir landen und verbringen die erste Nacht im Levi Panorama Hotel direkt neben einer beschneiten Skipiste. Was uns dann gegen 0 Uhr nachts erwartet, übertrifft unsere Erwartungen und erfüllt einen Herzenswunsch: Endlich sehen wir sie vor, über, um uns – die Nordlichter. Alles glänzt, alles ist hell und verändert sich laufend. Staunend stehen wir erst am Fenster und dann auf dem Berg, bei klirrender Kälte und liegen uns überglücklich in den Armen bei so viel Pracht und Wunder der Natur.

Wir schlafen spät und seelig ein und das Hotel begrüßt und verabschiedet uns mit dem besten Frühstück seit Langem. Die nächsten Tage schlafen wir in einem gemütlichen Glasdachbungalow, das Spektakel der ersten Nacht wird aber unerreicht bleiben. Wir machen Ausflüge und Wanderungen durch die Wälder der näheren Umgebung und staunen über so viel Abgeschiedenheit, bei der die beiden wenig besuchten Fressmeilen des Skigebiets zu unserer immer wieder besuchten Insel von Infrastruktur und gastronomischen Angeboten werden.

Die Preise für etwas mehr Action sind uns einfach zu „mondig“: Der Tagesskipass für eine geöffnete Piste 66 Euro, das Ausleihen von Skikram fast das Gleiche und die fetten e-Bikes werden für schlappe 85 Euro pro Person offeriert. Sorry.. dann lieber per pedes und mit Mietwagen.

Wir sehen Rentiere ganz nah und erklimmen den Gipfel, auf der „Santas Cabin“ steht. Was nach einem verwunschenen märchenhaften Ort klingt, ist das Relikt einer Filmproduktion aus dem Jahr 2007 und liegt mitten im Skigebiet an der blauen Piste Nummer 8. Ja, der Ausblick ist ein Traum, das Design wirklich märchenhaft und dennoch wirkt das Hüttchen in dieser Umgebung deplatziert oder ringt uns mindestens ein Schmunzeln ab.

Die Tage sind toll und vor allem die Nächte unterm Sternenhimmel ein echter Traum. Irgendwann kommen wir wieder: Dann ganz langsam mit dem Nachtexpress in 11 Stunden ab Helsinki nach Rovaniemi, wenn alles verschneit ist und wir durch magische Wälder mit dem Schneemobil rauschen werden.

Bilder folgen noch.