Venetien und Slowenien: Dolce vita & der Fluss der Träume

Italien

Porto Santa Margherita / Lido Altanea

Lange ist es her, dass wir 3 Wochen am Stück reisen durften. Wir teilen diese auf: Zwei Wochen „il dolce far niente“ an der Adria auf dem Campingplatz „Camping Marelago“ in Porto Santa Margherita, nahe dem geliebten Caorle und in der letzten Woche zum schon lange auf der Liste stehenden Erstbesuch in Slowenien.

Unser Campingplatz erwies sich als wahrer Glücksgriff. Nicht zu groß und nicht zu klein, direkt am Strand und mit einem kleinen Shop versehen verbrachten wir eine unbeschwerte Zeit in unserem klimatisierten Mobilheimen mit kleiner Terrasse, auf der der Aperol Spritz ganz hervorragend perlte während in „unserer Straße“ die Kinder der Nachbarn spielten.

Ein schöner Radweg – wahlweise mit Fähreübersetzung – führte nach Caorle und für den Tagesausflug nach Vendedig nutzten wir ebenfalls die Fähre („Valporetto“) vom 45 Minuten entfernten Punta Sabbioni, die uns direkt zum Markusplatz brachte.

Trotz fehlender Kreuzfahrtschiffe war Venedig voll von Menschen, so dass die Schlange vor Dom und Dogenmuseum schon morgens 9:30 Uhr so einschüchternd war, dass wir einen Besuch wegließen. Insgesamt hatte ich aber den Eindruck, dass insbesondere der Preisspiegel, den ich als unverschämt hoch in Erinnerung hatte, deutlich gesundet ist.

Slowenien

Die Höhlen von Postojna

Die Postojna-Höhlen sind ein wahres Weltwunder mit einem dramatischen Preis: 72 Euro wurden für uns 3 aufgerufen, was normaler Weise in 9 von 10 Fällen dazu geführt hätte, dass ich mich auf das Ansehen der Bilder am Eingang beschränke. Nun – diesmal habe ich die Scheine virtuell über den Tresen gejagt und die geführte 1,5-stündige Tour mit Guide und Zugfahrt in den Berg waren wirklich beeindruckend. Eine so große Höhle war mir bislang nicht begegnet.

Ljubljana

Weiter nach Ljubljana, der verträumten Hauptstadt des kleinen Landes. Diese verfügt über ein hübsches Zentrum, dessen „Epizentrum“ sich direkt an der Uferpromenade des gleichnamigen Flusses befindet, wenn man das bei einer 250.000 Einwohner-Stadt überhaupt so nennen kann. Außerhalb des Zentrums wird die alte Struktur recht schnell von hässlichen Wohnblöcken unterbrochen. Dennoch verfügt die Stadt über viele Grünflächen und den ausgedehnten Tivoli-Park, so dass es uns dort gut gefallen hat.

Unser Hotel (M-Hotel) 20 Minuten außerhalb des Zentrums würde ich nur bedingt empfehlen. Ich hatte es gebucht, da es mit „Free Parking“ warb, tatsächlich jedoch nur ca. 5 öffentliche kostenlose Parkplätze in unmittelbarer Umgebung zur Verfügung stehen. Alternativ kann der kostenpflichtige Parkplatz hinter dem Hotel genutzt werden, der jedoch mit einer Nachpauschale von 2 Euro und Tagespreisen von 60 Ct pro Stunde mit immerhin 9,20 Euro für einen vollen Tag zu Buche schlägt und dazu noch öffentlich ist. Ich hatte diesbezüglich etwas Bedenken, da wir die Fahrräder dabei hatten und die umliegenden Wohnblocks anfänglich etwas einschüchternd wirkten. Tatsächlich war unsere Sorge vermutlich aber unbegründet.

Öffentlicher Nahverkehr:

Zur Nutzung der Busse wird die Urbana-Card benötigt, für die 2 Euro Pfand fällig werden. Normaler Weise kann sie an den vielen kleinen Kiosken der Haltestellen erworben werden (die sonntags aber allesamt geschlossen sind) oder an einem der grünen Urbana-Automaten, die leicht über Google-Maps zu finden sind. Als Familie reicht eigentlich eine Urbana-Card, sofern man dem Fahrer bei jedem Einsteigen die Anzahl der Personen mitteilt, deren Fahrpreis abgebucht werden soll. Normaler Weise gilt ein Ticket 90 Minuten und innerhalb derer auch umgestiegen werden darf und die Entwertung im zweiten Bus nicht stattfinden dürfte. Persönlich hatte ich den Eindruck, dass unser Guthaben (10 Euro für einmal Richtung Stadt und wieder zurück) zu schnell aufgebraucht war. Es gibt auch eine Urbana-App, die den NFC-Chip des Handys nutzt um die Urbana-Card zu ersetzen. Leider ist diese jedoch nur auf slowenisch verfügbar.

Sonnenunergang im Skigebiet „Vogel“

Das Murska Hostel mitten im Skigebiet Vogel ist nur mittels Gondel erreichbar und war ein echter Volltreffer: Denn in den 128 Euro Übernachtungspreis inkl. Frühstück für 3 Personen in zwei winzigen Zimmern ist der Fahrpreis für die Seilbahn bereits enthalten. Und der hätte uns sonst immerhin 24 Euro pro Fahr und Person gekostet.

Die Aussicht und der Sonnenuntergang waren phänomenal und die letzte Talfahrt einfach ziehen lassen zu können ein tolles Gefühl.

Obwohl Luftlinie nur ca. 25 km mussten wir 125 km Straße hinter uns lassen, ehe wir in Bovec, ein echtes Mekka für Outdoor-Enthusiasten, erreichten. Die Villa Korošec liegt zwar 3 km außerhalb des Zentrums im Stadtteil Cezsoca, dennoch aber nicht ungünstig da es auch dort einige Basislager der vielfältigen Adventure-Agenturen gab. Die Preise unterschieden sich kaum (egal was: es kostet ca. 50 Euro pro Person), so dass wir Rafting und Kayaking beim in Sichtweite befindlichen „Soca Adventure“ buchten.

Das Soca Tal

Es sollten die Highlights des Urlaubs werden: Die Schönheit des Flusses, sein klares Wasser, seine smaragdgrüne Farbe und die unterschiedlichen Charakterzüge auf wenigen Kilometern Flusslauf sind kaum in Worte zu fassen.

Damit steht auch fest: Das war nicht unser letzter Besuch.