Blyde River Canyon

Heute ließen wir uns via Hostel-Shuttle zum Flughafen bringen, um dort unseren Mietwagen entgegenzunehmen. Es wurde ein VW Polo – Felipe hätte ein Audi besser gefallen – und wir starteten auf der linken Fahrbahnseite, in einem rechtslenkenden Auto, unsicher und sich verschaltend, als ständiges Verkehrshindernis ins ca. 360 km entfernte Hendriksdal in der Provinz Mpumalanga, das wir als Ausgangspunkt für die Blyde-River-Canyon-Region wählten.

Der schon im Reiseführer erwähnte Punkt der „weithin ignorierten Geschwindigkeitsbegrenzungen“ wurde deutlich unterstrichen. Am Abend sollte uns dann noch erläutert werden, dass z. B. Geschwindigkeitsbegrenzungen in Baustellen von Autofahrern gemeinhin nur dann akzeptiert werden, wenn dort auch arbeitende Leute zu sehen sind. Klingt so ganz logisch, für einen obrigkeitsbeflissenen und „stringenten“ Regeln gewohnten Alemannen jedoch echt abgefahren.

Gebucht hatten wir das Artist’s Cafe & Hostel, einen stillgelegten und umfunktionierten, recht einsamen, kleinen Bahnhof, der noch immer den kolonial angehauchten Charme längst vergangener Zeiten versprühte. Dabei gab es einen Trakt für das „Restaurant“ und ein kleines Gebäude mit den insgesamt vier Zimmern.

Wir wurden ins „Ticket-Office“ einquartiert. Die Kälte der Nacht halfen uns elektrische Bettwärmer zu überstehen.

Im Restaurant fanden sich neben zwei Tischen, einem alten Spiegel, diversen Trödel und einem „heimelichen“ Kamin auch ein kleiner Tisch unter dessen Glasplatte eine Sammlung Spielzeugautos Felipes ungeteilte Aufmerksamkeit auf sich zog. Wir ließen hingegen die ganz besondere Atmosphäre des in Kerzenschein getauchten Raumes, des Antiken aus früheren Tagen und der großen, einladenden Couch auf uns wirken. Das man nur einen Bruchteil der Speisekarte bestellen konnte, da viele Zutaten anderer Gerichte nicht vorrätig waren, störte dabei wenig. Das Essen war gut und wir plauschten mit Chris (USA) und Amanda (Brasil), einem Pärchen aus Pretoria, über das Land, Gott und die Welt.

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