Die Tour nach Robben Island ist einerseits empfehlenswert und ein Muss für jeden Kapstadt-Besucher, andererseits wird man als Tourist in einem viel zu hohen Tempo über die Insel und durch das ehemalige Hochsicherheitsgefängnis gepeitscht. Dadurch hat man kaum Zeit, auch wenn die Führungen durch die Leitung ehemaliger Insassen sehr authentisch ist, die Atmosphäre dieses ehemaligen menschenverachtenden Ortes aufzunehmen.
Hier ist noch viel Luft nach oben und gelingt m. E. dem amerikanischen Vorbild Alcatraz mit der preisgekrönten Audiotour und der dort angewandten Besuchersystematik deutlich besser, zumal der Preis von 580 Rand (knapp 45 Euro) wahrlich kein Schnäppchen und für viele Südafrikaner schlichtweg unerschwinglich sein dürfte.
Da das Wetter gerade klar war, sind wir anschließend noch auf den Tafelberg gefahren. Die Sicht auf die Stadt war giiigaaantisch, wenn auch hier der Preis von 510 Rand (knapp 39 Euro) für die Hin- und Rückfahrt mit der Seilbahn eine tiefe Kerbe ins Budget schlägt.
Auf über 1.000 m Höhe über dem Meer fiel das Thermometer auf 5 Grad und der eisige Wind wäre für einen Tagesausflug ein ungemütliches Ambiente gewesen.
Die unwirtlichen Verhältnisse brachten mich dazu, den Filter „Dramatische Effekte“ meiner Olympus PL3 auszuprobieren. Das dramatische Ergebnis nun nachstehend:
Gestern waren wir noch im District Six Museum. Beim genannten Stadtbezirk handelt es sich um eine Gegend im Zentrum von Kapstadt, die in den sechziger Jahren durch das damalige Apartheid-Regime geräumt wurde um die farbige und schwarze Bevölkerung (das war rassentechnisch ein Unterschied, der mit dem Stift-Test bestimmt wurde) aus der Stadt zu drängen. Dort nutzte ich die Chance um die an der Wand hängenden afrikanischen Rezepte zu fotografieren. Ich hoffe, man erkennt etwas und falls Ihr eines ausprobiert, sagt doch mal Bescheid, wie es funktioniert und geschmeckt hat.
Und zu guter Letzt wurden unten noch einige Bilder aus dem Slave Lodge Museum eingefügt, in der auch eine historische Apotheke zu finden war. Was eine Apotheke und einige andere Ausstellungsräume in einem Museum über Sklavenhandel verloren hat, blieb uns allerdings verschlossen.
In der Festung der guten Hoffnung waren wir übrigens auch und zum Glück spät dran: So mussten wir keinen Eintritt bezahlen und egal wie viel es gewesen wäre, er wäre es nicht wert gewesen, da hauptsächlich leere Räume ohne Hinweistafeln zu sehen war, mit Ausnahme eines Keramik- und Porzellanraumes und einer kleinen Militärausstellung.