Über die Cape Peninsula zum Kap der guten Hoffnung

Am letzten Tag sind wollten wir bei bestem Wetter via Mietwagen noch das „Pflichtfoto“ am Kap der guten Hoffnung schießen. Naja, eigentlich ist es ja nur ein rein geografischer, theoretischer Punkt mit einer Holztafel und einem recht hübscher Felsen in dramatischer Landschaft. Der Eintritt von 210 Rand (knapp 16 Euro) bringt sicher nicht um, ist aber irgendwie trotzdem eine komische Veranstaltung. Auch die afrikanische Pinguinkolonie in Boulders Bay / Simon’s Town wird mit 110 Rand (8,50 Euro) bepreist und macht angesichts der Drehkreuze und Anlagen eher den Eindruck eines Zoos. Anyway… Charme haben die Jungs jedenfalls.

Und auf dem Weg haben wir noch das militärische Marinemuseum besucht und bei einer U-Boot-Führung spannende Geschichten vom Ex-Kapitän „Jeremy“ erfahren.

Vom Hochsicherheitsgefängnis auf den Tafelberg

Die Tour nach Robben Island ist einerseits empfehlenswert und ein Muss für jeden Kapstadt-Besucher, andererseits wird man als Tourist in einem viel zu hohen Tempo über die Insel und durch das ehemalige Hochsicherheitsgefängnis gepeitscht. Dadurch hat man kaum Zeit, auch wenn die Führungen durch die Leitung ehemaliger Insassen sehr authentisch ist, die Atmosphäre dieses ehemaligen menschenverachtenden Ortes aufzunehmen.

Hier ist noch viel Luft nach oben und gelingt m. E. dem amerikanischen Vorbild Alcatraz mit der preisgekrönten Audiotour und der dort angewandten Besuchersystematik deutlich besser, zumal der Preis von 580 Rand (knapp 45 Euro) wahrlich kein Schnäppchen und für viele Südafrikaner schlichtweg unerschwinglich sein dürfte.

Da das Wetter gerade klar war, sind wir anschließend noch auf den Tafelberg gefahren. Die Sicht auf die Stadt war giiigaaantisch, wenn auch hier der Preis von 510 Rand (knapp 39 Euro) für die Hin- und Rückfahrt mit der Seilbahn eine tiefe Kerbe ins Budget schlägt.

Auf über 1.000 m Höhe über dem Meer fiel das Thermometer auf 5 Grad und der eisige Wind wäre für einen Tagesausflug ein ungemütliches Ambiente gewesen.

Die unwirtlichen Verhältnisse brachten mich dazu, den Filter „Dramatische Effekte“ meiner Olympus PL3 auszuprobieren. Das dramatische Ergebnis nun nachstehend:

Gestern waren wir noch im District Six Museum. Beim genannten Stadtbezirk handelt es sich um eine Gegend im Zentrum von Kapstadt, die in den sechziger Jahren durch das damalige Apartheid-Regime geräumt wurde um die farbige und schwarze Bevölkerung (das war rassentechnisch ein Unterschied, der mit dem Stift-Test bestimmt wurde) aus der Stadt zu drängen. Dort nutzte ich die Chance um die an der Wand hängenden afrikanischen Rezepte zu fotografieren. Ich hoffe, man erkennt etwas und falls Ihr eines ausprobiert, sagt doch mal Bescheid, wie es funktioniert und geschmeckt hat.

Und zu guter Letzt wurden unten noch einige Bilder aus dem Slave Lodge Museum eingefügt, in der auch eine historische Apotheke zu finden war. Was eine Apotheke und einige andere Ausstellungsräume in einem Museum über Sklavenhandel verloren hat, blieb uns allerdings verschlossen.

In der Festung der guten Hoffnung waren wir übrigens auch und zum Glück spät dran: So mussten wir keinen Eintritt bezahlen und egal wie viel es gewesen wäre, er wäre es nicht wert gewesen, da hauptsächlich leere Räume ohne Hinweistafeln zu sehen war, mit Ausnahme eines Keramik- und Porzellanraumes und einer kleinen Militärausstellung.

Kapstadt imponiert

Wir sind sicher und wohlbehalten in Kapstadt angekommen. Felipes war beim Fädenziehen (nach zwei entnervenden Stunden des Wartens) ganz tapfer, das Mietauto konnten wir ohne Schramme übergeben, die Unterkunft in der Saasveld Lodge ist zweckmäßig und zentral und wir haben die Zeit intensiv für die Erkundung der Stadt genutzt.

Das Nationalmuseum, Robben Island – die Museums- und Gefängnisinsel auf der Nelson Mandela 18 seiner 27 Jahre dauernden Inhaftierung verbrachte, den Tafelberg mit atemberaubender Aussicht auf die Stadt, die einladende Glitzerwelt der „Victoria & Alfred Waterfront“ und ein Rugbyspiel der DHL Western Province „Stormers“ gegen die KwaZulu Natal „Sharks“. Letzteres haben wir zwar regeltechnisch bis zum Schluss nicht verstanden, aber es war ein sehr authentisches Erlebnis und die Stormers gewannen 27:15 (Halbzeitstand 15:0) der sehr einseitigen Partie.

Wir fühlen uns hier auch sicher genug einige längere Spaziergänge zu unternehmen. Überhaupt fühlt sich der Garden-Route-Teil unserer Reise seit wir Port Elizabeth verlassen haben wesentlich europäischer an. Auf den Autobahnen sind (fast) keine Rinder, Ziegen und Fahrradfahrer mehr anzutreffen und die Städte verbreiten einen deutlich vertrauenswürdigeren Eindruck, zumindest wenn man die enormen und traurig stimmenden Townships, an denen man kurz vor Kapstadt vorbeirauscht, außen vor lässt.

Spannend fanden wir eine ampelgeregelte Baustelle auf der Autobahn, bei der neben oder mit dem Bautrupp auch ein Eiswagen zur Stelle war, um die Wartezeiten aufzuhellen. Das wäre doch mal eine Klasse Idee für Deutschland.

Hier ein paar erste Eindrücke, die echten Highlights sind aber noch auf der Kamerakarte und folgen in den kommenden Tagen…

Wal in Hermanus ohne klaren Sieger

Sie waren tatsächlich da und Hermanus machte seinem Ruf als Welthauptstadt des „Whale Watching“ alle Ehre. Stundenlang ließen wir die Blicke über das Meer schweifen und schauten den Riesen bei den Dingen zu, die jeder aus dem Fernsehen kennt. Wirklich faszinierend.

Einige Bilder werden hier bald zu sehen sein, richtig gute sind leider nicht dabei, da Wale offenbar ein ausgezeichnetes Gespür dafür besitzen, ob die Kamera im Auto liegt, der Akku gerade leer ist, man für einen Moment in der Nase gebohrt hat oder sich von einer Möwe ablenken ließ. Anyways…

Die Unterkunft im Hermanus Backpackers war zwar recht geräumig, allerdings roch es im Zimmer etwas merkwürdig und abends schien es eher Treffpunkt der etwas von sich zu sehr überzeugten Jugendlichen des Städtchens zu sein. Sie schafft es jedenfalls definitiv nicht in die Top 5 unserer Liste.

„Glück auf“ aus Oudtshoorn – Gute Nacht in Mossel Bay

Unser Abstecher zu den Cango Caves auf dem Weg nach Mossel Bay hat sich wirklich gelohnt und die gebuchte Adventure Tour hielt, was ihr Name versprach.

Schwer beeindruckt landeten wir dann in unserem Zughotel in Mossel Bay. Auf engstem Raum, dafür aber mit Blick auf’s und Sound vom Meer quatschten wir noch lange über diesen eindrucksvollen Tag. Felipe ist der unangefochtene Kletterweltmeister, die folgenden Plätze lassen wir hier mal unerwähnt.

Surfen, Café, Pizza – Die Garden Route zeigt sich von ihrer schönsten Seite

Ein strahlend blauer Himmel erwartete uns am Morgen und lud zu einem Tag voller Abenteuer ein. Während ich am Vormittag beim Surfen(-lernen) in den Fluten des indischen Ozeans der Bucht von Buffel’s Bay gegen Naturgewalten kämpfte, genoss Felipe einen Mama-Tag am Strand.

Um den Zuckerhaushalt wieder auf Vordermann zu bringen, schlemmten wir anschließend im River Deck ein exzellentes Stück Meringue-Zitronen-Torte (11 von 10 Punkten!!!) um später den Abend bei einem malerischen Sonnenuntergang und einer erstklassigen Pizza ausklingen zu lassen. „What a lovely day“, fanden auch wir.

Die Temperaturen verbreiteten heute 100% Sommerfeeling, eine wohltuende Abwechslung zu den bitterkalten Tagen und Nächten, die wir „hier“ schon durchstehen mussten. Keine Ahnung, warum mein Gesicht noch immer ein wenig nachbrutzelt … ;).

Hängepartie über den Tsitsikamma-Wasserfällen

Der Tag begann vor unserer Fahrt nach Sedgefield mit einem echten Highlight: Unter der Anleitung von erfahrenden Guides ließen wir uns an Drahtseilen über die malerische Schlucht der Tsitsikamma-Wasserfälle gleiten. Mal sehen, ob wir hier in ein paar Tagen noch die Videos zeigen können …

Gegen 14 Uhr sind wir in der AfroVibe Lodge Backpackers (Meerblick!) angekommen und haben gleich dem kilometerlangen Strand und einem tosenden indischen Ozean unsere Aufwartung gemacht.

Endlich ist das Wetter stabil besser, so dass morgen hoffentlich Sonne und Surfen angesagt ist. Hang Loose …

Sonne im Stormsrivier / Tsitsikamma Nationalpark

Das Daumendrücken hat geholfen: Uns erwartete der Storms River / Tsitsikamma Nationalpark mit strahlendem Sonnenschein, den wir auch ausgiebig für eine in jeder Hinsicht atemberaubende Wanderung nutzten.

Auch das hiesige Backpacker Tube ’n Axe ist das schönste, in dem wir bisher waren. Bayern gegen Chelsea konnte sogar dank erstklassigem Einsatz von Moses auf großer Leinwand verfolgt werden und fand nach einer Herzschlag-Schlussphase das gewünschte Ende.

Ein durchweg gelungener Tag. 🙂

Im afrikanischen Surfmekka „Jeffrey’s Bay“

Auf diesen Spot hatte ich mich wirklich gefreut und wollte mich in die Fluten stürzen. Leider hat es heute den ganzen Tag geregnet und es war kalt. Zum Glück konnten wir gestern bei der „Supertube“ noch ein paar Fotos schießen, nachdem ich den Jungs noch einige Tipps gegeben habe. 😉

Morgen fahren wir weiter in den Storms River Nationalpark. Hoffentlich wird das Wetter besser.

PS: Unten wurden nun auch einige Bilder von Ballito, Durban und der uShaka Marine World eingefügt. Außerdem im Artikel des Krüger Nationalparks noch einige Eindrücke eines ganz anderen Highlights: das Zugrestaurant Selati im „Skukuza Restcamp“.

Tapfere kleine Krieger

Es sollte ein schöner Sonntagnachmittag auf Trödelmarkt und Spielplatz in Port Elizabeth werden und er begann sonnig und entspannt. Leider kam es letztlich anders: Auf dem Spielplatz hat sich Felipe auf einer dieser Scheiben, die man anschiebt und durch die Fliehkraft irgendwann runtersegelt, am Finger verletzt und musste mit vier Stichen im Saint George Krankenhaus am linken Mittelfinger genäht werden. Er war ganz tapfer und alles ist gut verlaufen. Wir fühlten uns dort sehr gut aufgehoben und betreut.

Nachdem die erste Aufregung aus den Gliedern gewichen war und es abends zum Nachtisch ein Eis bei „Nando’s“ gab, konnten alle auch wieder lächeln. Die heutige Nachuntersuchung blieb ebenfalls ohne schlechte Überraschungen, so dass wir uns übermorgen auf der Garden Route in Richtung Kapstadt aufmachen können, wo in ca. 10 Tagen die Fäden gezogen werden.

Alles gut – kein Grund zu Sorge!