Im Heiligen Tal auf den Spuren der Inkas

Das Heilige Tal Perus erstreckt sich über viele Kilometer der peruanischen Anden und wird von einigen schneebedeckten Sechstausendern so dramatisch in Szene gesetzt, dass es selbst ohne die bestaunenswerten Inka-Stätten einen Besuch wert wäre.

Entgegen unseren Gewohnheiten entschieden wir uns schon aufgrund der Distanzen für eine geführte Bustour für 66 Euro inkl. Mittagessen, was sich als eine der besten Investitionen unserer Reise herausstellen sollte. Nachdem wir am Vortag bei Cusco schon das zu Fuß zu erreichende Areal von Saksaywaman erklommen hatten, eroberten wir nun die Ruinen von Pisaq, Ollantaytambo und Chicheno. Unglaublich was die Jungs damals so in den Höhenlagen der Anden auf die Beine gestellt haben, bis erst ein Bruderstreit und letztlich die Spanier dem Kultur- und Bauboom ein jähes Ende bereiteten.

Bis dahin wurden unzählige Terrassen an den Berghängen angelegt, Versorgungsstationen entlang endloser Pfade bewirtschaftet, Tempel sowie militärische und astronomische Bauwerke mit einem unvorstellbaren Aufwand auf größtenteils schwer zugänglichen Terrain errichtet. Tonnenschwere Felsblöcke wurden dazu erst kilometerweit transportiert und anschließend in endloser Schinderei mit Wasser und Sand in Ihre endgültige Form geschliffen bis sie sich fugenlos ineinanderfügen ließen. Die vor den gewaltigen Mauern zu spürende Ehrfurcht kann in den Bildern kaum gebührend eingefangen werden.

Am Abend noch eine kurze Demonstration, wie man aus der weltbekannten Alpaca-Wolle zuerst einen weißen Faden gewinnt, wie dieser dann mittels natürlicher Farben eingefärbt und letztlich zu allen denkbaren Kleidungsstücken verarbeitet wird. Lila entsteht ubrigens aus einer violetten Maissorte, rot aus Insekten, die auf Kakteen leben.

Gegen 19 Uhr waren wir wieder zurück in Cusco und fühlten uns nach einem erlebnis- und lehrreichen Tag richtiggehend beschwingt, bis uns die Müdigkeit an diesem Abend recht früh einholte.

Auch von Peru werden wir nur einen viel zu kleinen Teil bereisen können und was wir sehen, erleben und erahnen, macht Lust auf mehr. Einzig die Restaurants können oft nicht überzeugen: Selten bekommen wir unser meist nur durchschnittliches Essen gemeinsam und in 70% der bisherigen Fälle verschwindet die Personalunion aus Bedienung und Koch nach unserer Bestellung erst mal im Minimarkt nebenan. Aber was soll’s. Die Menschen sind sehr freundlich, das Land vermittelt trotz vieler Touristen eine Menge Ursprünglichkeit und die Natur strotzt nur so vor Schönheit.

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