Cusco – Der Nabel der alten Welt

Das Wort Cusco (Qusqu) entstammt der Inkasprache Quechua und bedeutet „Nabel der Welt“. Die Stadt soll vom Volk der Tampus und damit von den ältesten Menschen überhaupt erbaut worden sein. Um das Jahr 1200 herum gründete demnach der erste Inka Manco Cápac, der Sohn der Sonne, mit seiner Schwester Mama Ocllo das spätere Machtzentrum einer der sagenumwobenen Hochkulturen, bis ein Bruderstreit und letztlich die Plünderung und Brandschatzung durch den Spanier Pizarro dieser Blüte ein Ende setzte. Nur die gewaltigen Grundmauern der ehemaligen Herrschersitze, auf denen die Spanier prachtvolle Kirchen bauten, waren weder durch Konquistadoren, noch durch Erdbeben zu zerstören. In seiner größten Ausdehnung war das Inkareich so gewaltig, dass es flächenmäßig übertragen von Spanien bis tief nach Russland gereicht hätte.

Erst Anfang dieses Jahrhunderts erlangte das zwischenzeitlich bedeutungslose Provinzkaff durch die Wieder-Entdeckung der heute berühmtesten und durch die schwere Zugänglichkeit nie von den Spaniern betretene Inkastätte Machu Picchu wieder an Bedeutung.

Das Zentrum Cuscos wurde zum Weltkulturerbe erklärt und steht Quitos Altstadt, der anderen Residenz der verfeindeten Inkabrüder, in Sachen kultureller Vielfalt und historischer Bausubstanz in nichts nach. Heute leben ganze Volkerstämme von den alten Legenden um Machu Picchu, so dass der geplante Besuch zur teuersten Einzelunternehmung unserer Reise geraten wird, trotzdem wir auch hier auf eine Tourbuchung mit „Keksverkostung“ und sonstigem Schnick-Schnack verzichtet haben.

Erst mal lassen wir es jedoch ruhig angehen, um die Gefahr der Höhenkrankheit, Cusco liegt auf 3.500 Metern über dem Meeresspiegel, zu minimieren. Diese Höhe ist schon bei kleinen Anstrengungen wie die Erklimmung einiger Treppen schnell zu merken, wenn Puls und Atmung anziehen um genügend Sauerstoff in die Lungen zu pumpen. Bisher geht es uns aber gut, wir tingeln betont langsam durch Stadt, Kirchen und Museen und werden voraussichtlich morgen nach Ollantaytambo, ins „heilige Tal“ (Valle Sagrado) weiterreisen.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.