Mit dem Camper auf die Great Ocean Road

Nach drei schönen Tagen in Melbourne war es höchste Zeit für neue Abenteuer: Die vollkommen zurecht berühmte Great Ocean Road wartete darauf erobert zu werden. Unser in die Tage gekommener, knallgrüner Camper von Jucy machte uns zwar einige Sorgen inklusive einem Ruf nach dem australischen Automobilclub, bereitete uns aber auch viel Freude und wurde für die kommenden 5 Tage unser zu Hause. Unsere Tour führte via Torquai und Cape Otway nach Peterborough, wo wir uns dem Landesinneren mit den Grampians zuwendeteten und über Ballarat und Werribee zurück nach Melbourne fuhren.

Die Great Ocean Road verdient ihren Namen zurecht: Einige der gebotenen Blicke aufs Meer können zweifelsfrei als spektakulär bezeichnet werden. Auch die Hauptattraktion, die zwölf Apostel, die in Wirklichkeit wohl schon immer nur sieben waren, waren die Anreise wert, wobei der Lärm der ständig stattfindenden Hubschrauber-Rundflüge für zahlungswillige und zahlungskräftige Touris die Stimmung ein wenig trubten.

Beim Cape Otway wartete ein absolutes Highlight auf uns: Auf einer Strecke von ca. 2 km über 31 Koalas in den Wipfeln und Astgabeln der von Eukalyptusbäumen gesäumten Allee. Bedenkt man, dass diese Tierchen auch für Australier selten sind, ist dies eine wirklich beeindruckende Zahl. Schnell war es auch hier mit der Ruhe vorbei, denn einmal entdeckt, scharten sich die allgegenwärtigen asiatischen Großfamilien und Reisegruppen um uns um lautstark die kommenden 200 Koala-Fotos zu feiern.

Leider ist wild Campen in Australien bzw. an der Küste nicht zulässig und ein Stellplatz auf einem Zeltplatz kann schnell an die 40 AUD (26 Euro) kosten. Wer darüber hinaus nicht bis 18 Uhr die Schranke passiert hat, steht häufig vor verschlossenen Türen … und muss dann quasi wild campieren und eine Strafe von 125 AUD riskieren. Die einzige Möglichkeit einige Dollars zu sparen, bieten staatlich verwaltete Nationalparks, in denen einige Plätze mit einfachen Toiletten zur Verfügung stehen. Alle Varianten haben wir genutzt. Die aufregendste war wohl unsere Nacht im Enfield State Park mitten im Wald, wo wir uns eine vollkommen unbeleuchtete Wiese mit Ken, einem weißbärtigen Fast-Eremiten-Aussie-Rentner teilten, der schon einen Monat dort „hauste“ und abends ausführliche Selbstgespräche führte.

Lange in Erinnerung wird uns auch die Nacht in den Grampians, einem Gebirgszug im Landesinneren bleiben, wo uns Kängurus, Emus und Kakadus mitten im Lager und ohne jede Scheu Gesellschaft leisteten.

Tolle Tage waren das, aber schon heute steigt unser Flug nach Tasmanien.

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