Bula Fidschi! Urlaub vom Reisen, selbst gemacht.

Unser Fidschi-Airlines-Flug FJ920 brachte uns aus dem trockenen Klima an der Ostküste Australiens nach Fidschi in die feuchttropische Hitze, wie wir sie aus Südostasien gut Erinnerung haben.

Ein Tag im schönen, aber langweiligen „Hotelkäfig“ des Tokatoka-Resort in Flughafennähe war mehr als genug um nach zwei ernüchternden „Beratungsgesprächen“ bei Touranbietern über astronomisch bepreiste Unterkunfts- und Aktivitätenpakete zu der Einsicht zu gelangen, dass auch hier selbst organisiert werden muss.

Wichtigstes Arbeitsmittel bei Familienreisen ohne „Brückenschlafoption“: Sim-Karte um ins Internet zu kommen. Also im lokalen, fensterlosen, schwer in die Jahre gekommenen Bus nach Nadi-City geschunkelt und für 21 F$ (8 Euro) mittels einer Prepaid-SIM-Karte Arbeitsfähigkeit hergestellt. Am Flughafen wurde Ähnliches für das 3,5-fache angeboten, im Hotel wurden gar 25 F$ für einen Tag aufgerufen. Hätte ja klappen können. 😉

Bevor es an Arbeit ging, konnte ich mir den Besuch im Rugby-Stadion nicht entgehen lassen, denn dieser Sport ist hier neben der Kirche so etwas wie die zweite Volksreligion. Gemeinsam mit geschätzten 4.000 Besuchern sah ich mir ca. 3 Spiele an, denn offenar handelte es sich um irgendein Amateurturnier, dass schon seit den Morgenstunden lief und selbst für den Laien war erkennbar, dass hier in spielerischer Hinsicht teilweise „Not gegen Elend“ antrat. Die Zuschauer störte das wenig. Gelungene Szenen beider Mannschaften wurden gemeinsam freundlich beklatscht und Missgeschicke ebenso freundlich belacht.

Nach ihren Einsätzen setzten sich einige der Mannschaften mit auf die Tribüne und pflegten ihre geschundenen Knochen und kleinen Blessuren. Anzeigetafel oder Uhr suchte man vergeblich und so blieben sowohl der genaue Ausgang der Spiele, als auch die Namen der spielenden Mannschaften oder der gesamte Sinn der Veranstaltung zumindest für Auswärtige im Dunkeln. Den Unterhaltungsgrad schmälerte das aber kaum, zumal der Eintrittspreis von 3 F$ (1,20 €) sogar für Backpacker eher symbolischen Charakter hat.

Zurück im Hotel wurden Unterkunft gebucht und Transfermöglichkeiten ausgelotet, so dass wir am nächsten Morgen mit dem Bus zum 200 km entfernten Beachouse im Süden der Hauptinsel aufbrachen. Dies erwies sich als gute Wahl und so haben wir für vier Tage den Anker ausgeworfen. Unser geräumiges Zimmer mit Frühstück (50 € pro Nacht), kostenlose Scones (etwas festere Brötchen) mit Marmelade zur „Tea-Time“, Hängematten am Strand, der erfrischende Pool, eine Bar mit erschwinglichen Preisen und nette Kontakte zu anderen Gästen bescheren uns nun traumhafte Tage unter Palmen.

Heute kurze Stippvisite zum Einkaufen im 30 Minuten entfernten Singatoka, wo wir fűr 5 frische Papayas umgerechnet sagenhafte 75 Cent bezahlten. Yummi! Morgen noch Dschungelwanderung zum Wasserfall und dann muss schon wieder geplant werden, denn das nächste Ziel gilt es noch zu finden. … oder auch nicht und wir bleiben noch, stellt sich doch gerade eine angenehme Urlaubsträgheit ein, von der in den letzten Wochen aufgrund der vielen Ortswechsel und damit verbundener intensiver Planung manchmal nicht viel zu spüren war.

Aber hey, it’s „Fiji-Time“, wie es hier oft zu hören ist und das bedeutet, dass man es bitte gern langsam angehen sollte. Und wer will sich schon auf Reisen lokalen Gepflogenheiten entgegenstellen. 😉

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